scions

pomarium

Die Veredlung von Obstbäumen ist eine sehr alte Kulrurleistung und für eine Vielzahl von Obstarten die einzige Möglichkeit Sorten über Generationen zu erhalten und weiterzugeben. Für Apfel und Birne beispielsweise funktioniert das Konzept der Samenbank nicht: Die entsprechende Sorte muss im Lebenden erhalten werden. Hierzu wurde die Technik der Veredlung entwickelt, in welcher vereinfacht gesagt ein Teil des Mutterbaumes auf eine fremde Wurzel transplantiert wird. Edelreis und Unterlage verwachsen und entwickeln sich zu einem Baum. Pomarium ist eine fortlaufende Arbeit in welcher ich diesen Bereich zwischen Natur und Kultur visuell untersuche.

Plattform Wohndebatte - Stiftung Baukultur Weimar

Plattform Wohndebatte — Stiftung Baukultur Thüringen

Beauftragt durch die Stiftung Baukultur Thüringen erarbeitete ich einen fotografischen Essay über das Wohnen und Leben in Thüringen. Teile meine Arbeit werden in der Ausstellung »Plattform Wohndebatte« in der Neufert-Box in Weimar-Gelmeroda zu sehen sein.
Die Vernissage zur Ausstellung findet am 02. Dezember 2021 statt.

Weitere Bilder des Projektes folgen in Kürze.

https://baukultur-thueringen.de/plattform-wohndebatte/

Neufert Stiftung
Weimar Rudolstädter Str. 7
99428 Weimar-Gelmeroda

Cher soleil, chère terre,

Cher soleil, chère terre,

Während meiner Arbeit an einem früheren Projekt begann ich farbige Erden zu sammeln und mit ihnen zu experimentieren. Mit ‘Cher soleil, chère terre,’ nähere ich mich der Erde an sich und betrachte ihre Vielfalt, Komplexität und Fragilität.

Für meine Arbeit sammelte ich farbige Erden, verarbeitete sie zu Pigment und rieb sie mit Leinöl-Firnis zu Öllasuren an. Während der Herstellung des Pigments fotografierte ich die Erden in den verschiedenen Verarbeitungsstadien. Schließlich beschichtete ich die entstanden Prints mit dem pigmentierten Firnis und damit gewissermaßen ein Abbild der Erde mit sich selbst.

Pigmentprints auf Moab Entrada Rag Natural, gefirnisst, 48 x 40 cm

Beyond Cold War

Beyond Cold War

Softcover mit Klappen, Fadenheftung, 220 x 280 mm
116 Seiten, Offset
Design: Sven Lindhorst-Emme
Texte von Andreas Montag und Fabian Knierim
Englische Übersetzungen von Michael Wetzel
Mitteldeutscher Verlag, Halle / Saale 2014
ISBN 978-3-95462-411-9

 

Beyond Cold War bei malenki.net bestellen

 

 

Beyond Cold War ist auch in den folgenden Institutionen erhältlich:

Buchhandlung im Haus der Photographie, Deichtorhallen Hamburg
Galerie Bohai, Hannover
Kunsthalle Bielefeld
Museum Marta Herford
Tique Artspace, Antwerpen / Belgien

 

”[…] Da haben sie einander mit mehr Misstrauen als Hass gegenüberstanden, sich gegenseitig ausgespäht und hineingehorcht in des Anderen Welt. Mit Waffen bis an die Zähne gerüstet, Raketen und nukleare Sprengköpfe in geheimen Depots hortend und dabei von Mindestzeiten fabulierend, die ein Trupp Soldaten in seiner gepanzerten Kiste durchhalten müsste, bis die Front der Verteidiger aufgebaut sein und die anstürmenden Feinde zum Stehen bringen würde. Es würden natürlich die Feinde sein, wer sonst, die als Aggressoren vorrückten, nicht das eigene Fähnlein. Je nach Wohnort, Selbstwahrnehmung und Windrichtung der Propaganda waren „der Russe“ oder der amerikanische Imperialismus der altböse Feind.
Letzterer trat bis in die 1970er Jahre auch noch in Form der „Bonner Ultras“ in Erscheinung – ein hübscher Begriff, der leider völlig außer Mode ist und unter dem Spätergeborene unter Umständen besonders hartgesottene Anhänger eines rheinischen Fußballvereins vermuten werden. Dabei ging es jedoch vielmehr um Klassenkampf hier und Verteidigung der abendländischen Kultur da, um höhere Inhalte also, für die man sich erforderlichenfalls auch gegenseitig abschlachten sollte. Was wie ein albernes, dummes Indianerspiel anmutet, hatte allgemein für Ernst gehalten zu werden. Und wurde auch ernst genommen. Wie viel Geld, wie viel Fantasie hat es verschlungen. Und wie viele Menschen hat es verbogen und böse gemacht … […]”

Veröffentlicht in: Beyond Cold War, Halle(Saale) 2014, ISBN 978-3-95462-411-9

 

” […] Seine unter anderem an der norwegisch-russischen Grenze, an der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Harz, in der Türkei und im Ostseeraum Dänemarks fotografierten Bilder sind von subtiler Suggestionskraft. Was ist hier passiert? Wo sind die Spuren des Konflikts? Oftmals finden wir keine, blicken auf Wälder, Gebirge und Seen, schauen auf sattgrüne Wiesen und sind dennoch beunruhigt. Dem 1981 in Jena geborenen Fotografen gelingt es, uns beim Betrachten der Bilder eine gehörige Portion Unbehagen einzuimpfen. Man fühlt sich beobachtet, ausgespäht, ausgehorcht. Aber da ist ja niemand mehr. Oder?
Einige Häuser stehen in der Landschaft herum. Mal führt ein Pfad über eine Wiese, mal ein Weg durch einen Wald. Doch auch diese Spuren des Menschen machen die Orte nicht zu Schauplätzen der Geschichte. Die Suche nach geheimen Unterständen, nach Bunkern, nach Abhörstationen ist umsonst. Warum? Es ist unser Blick, unsere Suche nach Verwertbarem, die Robert Schlotter interessieren. Jede Reifenspur nehmen wir als Indiz: Ja, genau! Hier ist damals etwas passiert! Könnte sein. Muss aber nicht.
Diese Fotografien entziehen sich: Sie sind nicht leicht lesbar – oder nur auf eine Weise: Diese nüchternen, wenngleich sehr genau komponierten Landschaftsbilder erzählen mehr über den, der sie anblickt, als über sich selbst. Sie machen die Erwartung des Betrachters zum Thema. Sie spiegeln einen erwartungsvollen Blick.”

Veröffentlicht in: Kunstbuchanzeiger, March 2015 & Photonews, April 2015

 

” […] Viel Wald und grüne Wiesen, Flüsschen und Wege sind auf den Bildern zu sehen. Wo sich im einzelnen Bild die Spuren des Kalten Kriegs verstecken, wird dem Betrachter nicht immer gleich klar sein. Und es gibt auch Bilder, die nicht wirklich Spuren zeigen, zum Beispiel das Seestück mit einem Ausschnitt graubraunen Meers bis an den Horizont. In vielen Fällen ist man auf eigene Assoziationen angewiesen. So wird vielleicht das Flüsschen zum früheren Grenzverlauf, der Waldweg ebenso. Die abgebildeten Zäune werden zu Resten von Grenzsicherungsanlagen, obwohl sie vielleicht in der Realität ganz anderen Zwecken dienten und dienen. So sehe ich die Bilder weniger als didaktische Abhandlung, die klar bestimmbare historische Begebenheiten und Orte illustriert, sondern viel eher als Aufforderung zum genauen Hinschauen und eigenen Assoziationen. […]”

Beyond Cold War

Beyond Cold War is based on the examination of confrontation areas of the Cold War in Europe. Border regions on which the NATO states and those of the Warsaw Pact stood face to face to each other. I’m questioning the landscape about its aura, and what it is giving back to the recipient from its historical experience.
During the Cold War the observers were always observed, too. The feeling of observing and simultaneously being observed, the assumed harassment through the antagonist, the alertness and awaiting (action and reaction) are the central starting points of my work. For both sides there was the question about the world behind the border, because both were stamped by massive cultural and political differences, laboured by analogous propaganda.

 


Beyond Cold War – Buch

Beyond Cold War – collectors edition

 

“[…] Mit Erinnerungsorten hat man es auch in den Fotografien von Robert Schlotter zu tun. Die Prämissen des Projekts weisen die Landschaften als Schauplätze von Geschichte aus und unwillkürlich macht man sich auf die Suche nach deren Überbleibseln. Die Komposition der Bilder fordert dazu auf. Oft führt ein Weg oder eine Straße in die Tiefe des Bildraums und lädt die Betrachtenden ein, dem Verlauf zu folgen und sich entlang der Strecke nach Anhaltspunkten umzusehen und sich einen Reim darauf zu machen. Durchaus wird man fündig. So erhebt sich über den Holzhäusern einer skandinavischen Siedlung eine kuppelförmige Architektur, eine Abhörstation vielleicht. Am Rand eines Waldwegs meint man die Reste einer Panzersperre zu erkennen, in den Boden eingegrabene Betonteile lassen an Bunkerruinen denken. Selten aber sind die Indizien so eindeutig, dass man sich über ihre Bedeutung sicher wäre. Markieren die Reifenspuren, die in den Wald führen, den Weg einer Grenzpatrouille? Was hat es mit der Konstruktion auf der Garage mit dem gelben Tor auf sich? Ist der Stacheldrahtzaun auf einer Lichtung der Rest einer Grenzanlage oder bloß die Umfriedung eines Grundstücks? Für Letzteres erscheint er zu hochgerüstet, für Ersteres dagegen wirkt er fast läppisch. Soll das der Eiserne Vorhang sein? An der Stelle, an der sich über Jahrzehnte hinweg die Vertreter zweier Systeme misstrauisch beäugten, wird der Blick selbst paranoid. […]”

veröffentlicht in: Beyond Cold War, Halle (Saale) 2014, ISBN 978-3-95462-411-9

Beyond Cold War – Collectors Edition

Beyond Cold War — Collectors Edition

Auflage von 59 + 2 Exemplaren, nummeriert & signiert
Softcover mit Klappen, Fadenheftung, 220 x 280 mm
116 Seiten, Offset
Design: Sven Lindhorst-Emme
Texte von Andreas Montag und Fabian Knierim
Englische Übersetzung von Michael Wetzel

Die Collectors Edition von Beyond Cold War beinhaltet das Softcoverbuch in einem siebbedruckten und handgefertigten Schuber. Jedes Exemplar ist nummeriert und signiert und enthält einen von 59 variierenden Inkjet Prints (240 x 200 mm).

 

Die Beyond Cold War — Collectors Edition bei malenki.net bestellen

Memories and how to get them

Memories and how to get them

In Memories and how to get them beschäftige ich mich mit der Folge von wahrnehmen, empfinden und reflektieren. Es gibt nicht ‚eine’ Wirklichkeit. Durch die subjektive Betrachtung der Umwelt eines jeden von uns ergibt sich immer auch ein subjektives Abbild dieser. Ich will da anschließen wo sich die Bilder die als Repräsentation des Erlebten im Erinnerungsbewusstsein vorhanden sind mit solchen überlagern, die als Zeichen für ein physisches Bild (durch Apparat erzeugt) Einzug in das Gedächtnis gefunden haben. Die Betrachtung der Erinnerung bzw. des autobiographischen Gedächtnisses, welches schließlich die eigene Wirklichkeit darstellt, als ein Konstrukt vager, latenter Bilder.
Als Ausgangsmaterial für meine Arbeit verwende ich gefundene Super8-Amateurfilme. Ich reproduziere Filmbilder aus der laufenden Projektion. Je nach Intensität der Filmbewegung und entsprechender Belichtungszeit ergeben sich Überlagerungen und Bewegungsunschärfen die den endgültigen Bildern, ebenso wie den Bildern im Erinnerungsbewusstsein, einen vagen, latenten Charakter verleihen. Mit einer freien assoziativen Zusammenstellung der Bilder folge ich dem Prinzip der konstruktiven Funktionsweise des Gedächtnisses und dessen Drang der Erzeugung eines kohärenten Bildes des Ganzen welches uns umgibt.

 

 


Memories and how to get them – collectors edition

 

”[…] Definitely, Schlotter feels an urge to avoid a sweet and superficial melancholia of the omnipresent Instagram images or Lana del Rey music videos with their pretend-historicism. He creates hyper-images to counter hyperrealistic aesthetics. They are successful because they take on responsibility for the presented. They don’t celebrate the broken down distinction between what is true and what is not. Instead, they show the mechanism of our memory as a source for image production. […]”

veröffentlicht in: The Space Beyond, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-9812239-4-1

 

”[…] The announcement of something about to end is what captures my gaze in Robert Schlotter’s images. The long exposure photographs of old-fashioned amateur movies fragment time in a different way than Cartier-Bresson‘s reflex action shots. Schlotter‘s photographs appear to be passive repositories in which the moving image is caught. Movies coagulated into photography, losing their dimension of time; what is left on the surface is the light of the projection lamp, bordered by a dark frame. The images in Memories and How to Get Them, with their eerie quality of a ghostly road trip, make me think of the passing of time, the death of Roland Barthes. […]”

veröffentlicht in: The Space Beyond, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-9812239-4-1

Halle-Silberhöhe

Halle-Silberhoehe

Hardcover, Fadenheftung, 210 x 230 mm
80 Seiten, Offset
Text von Alexander Kriwat
Mitteldeutscher Verlag, Halle / Saale 2009
ISBN 978-3-89812-663-2

 

25,00 EUR

 

Halle-Silberhöhe

Halle-Silberhöhe

Zwischen 1979 und 1989 wurde im Süden der Stadt Halle (Saale) der neue Stadtteil Halle-Silberhöhe in Plattenbauweise errichtet. Auf einem Areal von rund 200ha wurden ca. 15.000 Wohnungen für etwa 39.000 Menschen erbaut. Notwendig geworden war diese städtebauliche Maßnahme unter anderem durch einen zusätzlichen Arbeitskräftebedarf in den naheliegenden chemischen Kombinaten Buna und Leuna. Halle-Silberhöhe wurde nicht im Sinne einer sozialistischen Idealstadt erbaut, sondern folgte einzig dem Ziel der Wohnraumschaffung.
Bis 1989 bestand ein hohes Maß an sozialer Durchmischung in Halle- Silberhöhe. Nach 1989 kam es zu starken Veränderungen auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt. Arbeitslosigkeit, soziale Entmischung und Leerstand waren zu beobachten und vor allem junge Menschen verließen die Silberhöhe. Seit Mitte der neunziger Jahre verlor Halle Silberhöhe mehr als die Hälfte seiner Einwohner und bis 2004 stieg das Durchschnittsalter um zehn Jahre. Aufgrund der drastischen Leerstandszahlen wird Halle Silberhöhe nun teils punktuell, teils flächig zurück gebaut, die entstehenden Brachen sollen weitestgehend aufgeforstet werden.

 


Halle Silberhöhe – Buch